Stative
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Ein Stativ ist sehr hilfreich, um Verwacklungen in der Fotografie zu vermeiden. Der Wunsch nach einem kleinen, leichten und dennoch stabilen Stativ, das trotzdem eine große Arbeitshöhe hat, ist zwar verständlich, aber nicht so einfach realisierbar. Wir möchten Ihnen die verschiedenen Arten von Stativen und Stativköpfen vorstellen.
Ministativ
Ein Ministativ ist eine praktische Hilfe für unterwegs, wenn man nicht viel Gepäck mitnehmen möchte. Es gibt diese kleinen Stative für die leichten Kompaktkameras und für mittelschwere Spiegelreflexkameras. Die Arbeitshöhe ist zwar mit ca. 10 bis 20 cm begrenzt, aber es findet sich doch meistens eine Möglichkeit, um die Kamera mit dem Stativ für die Nachtaufnahme abzustellen (Auto, Müllcontainer…). Dabei sollten natürlich die Füße des Stativs mit Gummi oder Kork bezogen sein, damit keine Kratzer auf der Standfläche (Auto) entstehen können. Die Ministative gibt es zusammenklappbar oder mit biegsamen Beinen. Letzteres eignet sich deshalb auch dazu, um an Bäumen, Geländer oder ähnlichem befestigt zu werden. Ein bekanntes Stativ aus dieser Bauart ist das Gorillapod.
Einbeinstativ
Meist völlig unterschätzt wird dieses äußerst nützliche Stativ. Ein Einbeinstativ hilft bei Makroaufnahmen, bei Innenaufnahme und bei Aufnahmen mit langen Brennweiten enorm, um Verwacklungen zu vermeiden, und das, ohne die Beweglichkeit des Fotografen irgendwie einzuschränken. Gerade in Verbindung mit dem Bildstabilisator sind mit dem Einbeinstativ oft noch Aufnahmen möglich, wozu es sonst ein Dreibeinstativ gebraucht hätte. Diese Stative unterscheiden sich in der Pack- und Arbeitshöhe und in der Stabilität. Es gibt sie auch als Wanderstock.
Dreibeinstative
Geht es um Aufnahmen mit langen Verschlusszeiten, dann kommt man um ein Dreibeinstativ nicht herum. Hiervon werden viele Produkte mit enormen Qualitätsunterschieden angeboten! Es lohnt sich in jedem Fall, etwas mehr Geld in ein gutes Stativ zu investieren. Zunächst sollte man sich überlegen, welche Arbeitshöhe notwendig und ausreichend ist, da davon das Gewicht und das Packmaß abhängen. Angenehm ist sicher ein Stativ, welches die Kamera in Augenhöhe bringt. Was bei großen Menschen bedeuten würde, dass sie sich besser für ein großes Stativ entscheiden sollten. Macht man viele Innenaufnahmen, dann sollte das Stativ die Kamera auf die Hälfte der Raumhöhe bringen, damit man stürzende Linien vermeidet. Rechnen Sie für die gewünschte Arbeitshöhe nicht unbedingt den vollen Auszug der Stativ-Mittelsäule mit ein. Denn ziehen Sie die Mittelsäule bis zum Anschlag heraus, dann macht das die Kamera wieder vibrationsanfälliger.
Bei einem guten Stativ sind die Beine schnell auszufahren und in verschiedene Winkel einzustellen. Der Mechanismus, der den Auszug der Beine arretiert, sollte möglichst stabil gebaut sein, da er mit am stärksten beansprucht wird.
Die Beine werden in unterschiedlichen Stufen herausgezogen. So gibt es die zweiteiligen, dreiteiligen und vierteiligen Stative. Der Vorteil der vierteiligen Stative ist das kleinere Packmaß, der Nachteil das etwas aufwendigere Aufstellen.
Soll das Stativ möglichst universell eingesetzt werden, dann empfiehlt sich eine herausnehmbare MitStative telsäule, die man umgekehrt wieder von unten einstecken kann. Das hat den Vorteil, dass man z.B. mit der Kamera sehr nahe zum Boden herankommt, bzw. die Kamera im rechten Winkel zum Boden ausrichten kann. Das ist sehr nützlich, wenn Sie Bilder abfotografieren möchten. Eine Kurbel zum Herausfahren der Mittelsäule ist bei kleineren Stativen nicht unbedingt nötig. Meist kann man hier die Mittelsäule auch nicht entnehmen.
Machen Sie gerne Panoramaaufnahmen, so ist noch eine eingebaute Wasserwaage (Libelle) sinnvoll, die sich unterhalb vom Kopf des Stativs befindet.
Natürlich versuchen die Hersteller von Stativen, diese möglichst leicht zu bauen. Eine Variante ist das sogenannte Carbon-Stativ. Carbon hat die nützliche Eigenschaft sehr stabil und trotzdem leicht zu sein. Oft gibt es das gleiche Stativ in Alu-Ausführung und Carbon-Ausführung.
Nützlich im Winter ist es, wenn mindestens ein Stativbein eine Kunststoffummantelung hat. Ist es sehr kalt, kann sonst die Hand am Alustativ anfrieren, wenn man keine Handschuhe trägt.
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